Montag, 3. September 2012

Der Wind und Carcassonne, King of the castle

Mal wieder hatten wir einen sehr verrückten Tag, Gregors Namenstag noch dazu, aber das schien uns zunächst einmal wenig Glück zu bringen. Wir hatten gezeltet, nicht gefroren und somit prima geschlafen, und auch der Morgen war zwar kühl, aber erstaunlich windstill und natürlich hat uns das Hoffnung gemacht. Hoffnung brauchten wir, denn der gestrige Tag war aufgrund des Windes und dem sehr sehr holperigen Weg zu anstrengend um so weiter machen zu können. Und so hatten wir uns schon gegen diese einfach traumhafte Strecke entlang des canals entschieden und heute für Landstrasse in der Ebene. An sich ein Jammer, denn mit Rädern ohne Anhänger wäre es so urgemütlich zu fahren, aber so ist es nun mal, also los... Kaum aus der Stadt raus, empfängt uns ein ganz fieser Gegenwind, extrem stürmisch. Keine Chance auf Besserung und somit galt absolute Konzentration auf den Verkehr und die Windböen. Das durfte doch einfach nicht wahr sein, denn laut Wetterbericht sollte es windstiller werden. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie frustrierend das ist, wenn Du Dich Meter um Meter vorwärts kämpft, der Wind an Dir zerrt, wenig Sonne am Himmel und nicht mal Zeit und Muße da ist, um die Landschaft zu genießen. Die Ohren dröhnen nach kurzer Zeit, und wir hatten beide nach der Mittagspause den Kaffee auf. Planänderung: nächsten Bahnhof ansteuern und nach Carcassonne in die Jugendherberge. Der Transfer hat dann nach einem 8km Kampf mit Frontalwind (mind. 40km/h) gut geklappt, und so sind wir schließlich in Carcassonne ausgestiegen. Mmmh, wo müssen wir jetzt wieder lang (?) und ich (Tini) war aufgrund des Windes schon wieder genervt. Hier würd ich nicht länger als nötig halten und pah, was für eine Burg soll so sehenswert sein?! Als ich sie jedoch kurz darauf erblickte war ich baff, wow, okay, das ist mal wirklich eine riiiiesige Burg, so was habe ich noch nie gesehen, echt noch nie. Schnell ein Foto gemacht, auch wenn wir uns morgen früh dafür noch Zeit nehmen wollten. Wir fuhren dann immer weiter auf die Burgmauern zu und schließlich standen wir davor, denn die Jugendherberge sollte da drin sein. Wirklich? Das konnte doch nicht wahr sein... (jetzt übernimmt Gregor). Also, besser noch dreimal das iphone checken, aber da steht es schwarz auf weiss: die Jugendherberge ist mitten in der Burganlage drin. Als wir uns dann den Besucherstroemen anschlossen (mitten durch das Gedraenge mit Rädern und Chariot, wobei Fabian mal wieder grosse Aufmerksamkeit zuteil wurde) und vor die Touri-Info gespült wurden, fragten wir dort lieber auch noch mal nach. Und auch hier gab es Bestätigung. Und in der Tat, mitten in dieser Befestigungsanlage bogen wir um eine Ecke und schon standen wir vor unserer Unterkunft. Dank Fabian (und Saisonende) wurde uns dann direkt mal ein 6er Zimmer mit Dusche zugeteilt, und nach häuslicher Niederlassung begaben wir uns dann direkt auf Erkundungstour. Und wir genossen den traumhaften Blick von den Befestigungsanlagen auf die Montagnes Noires und machen Dutzende Photos. Ausserdem erwarben wir mit einem echten Holzritterschwert aus Carcassonne den ersten Ausrüstungsteil von Fabians nächster Karnevalsausstattung. 
Die weitere Planung: nach nochmaliger Burgbesichtigung wollen wir morgen per Zug nach Castelnaudary fahren und dort den Canal du midi bis Toulouse noch mal in Angriff nehmen, denn 1. Soll ab dort der Wind andersherum blasen und 2. Gibt es ab dort wieder einen vernünftigen Radweg...

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