Donnerstag, 13. September 2012

Die letzte Etappe ...

... aber nicht der letzte Post - versprochen, denn einen Abschluss-Fazit-Post wollen wir uns natürlich noch aufheben. Zunächst sei aber mal gesagt, dass wir gesund und munter gestern angekommen sind. Angekommen in Azia, Rogil, an der Westküste der Algarve. Nun aber zur letzten Etappe, welche nicht ganz ohne Hindernisse verlief:
Freuten wir uns in Irun beim Zugticketkauf noch über die unkomplizierte Beratung, die uns Mut machte, dass mit dem Nachtzug alles gut gehen würde, so ging es direkt drunter und drüber, als wir dann über die spanische Grenze zum Zug radelten. Zunächst wurde Gregor von der spanischen Polizei angehalten mit dem Hinweis der Chariot sei im spanischen Strassenverkehr nicht erlaubt. Da wir jedoch sowieso nur noch ein paar hundert Meter bis zum Bahnhof zu fahren hatten, ersparten wir uns die Nachfrage nach den Gründen (unsere Vermutung: das Verbot hat sich der Polizist gerade eben ausgedacht) und bewegten uns artig zu Fuß auf dem Bürgersteig zum Bahnhof. Dort angekommen erwartete uns das nächste Dilemma: der Nachtzug nach Lissabon fuhr pünktlich ein, doch der spanische Chefe de tren verweigerte uns den Einstieg (es folgte ein spanisches Vokabelmeer, das Gregor (Tini sowieso nicht) mit seinen Spanischbrocken nicht verstand, aber das Problem waren offenbar die Fahrräder). Wir machten ihm klar, dass der Kollege am Schalter uns ein Ticket mit Rädern verkauft hätte, daraufhin stapfte er wütend zum Schalter - der war erstaunlicherweise abends um 22 Uhr noch besetzt - gab Gregor ein Signal zum Mitkommen und bölkte dort erst einmal die anwesende Ticketverkäuferin an. Da hielt Gregor sich doch taktisch klug erst einmal heraus. Unsere Rettung war dann eine Französin, die hin und her übersetzte und unser Friedensangebot übermittelte, wir könnten ja noch die Räder abmontieren. Das hat dann offenbar gewirkt, vielleicht ebenso noch der Blick auf den schlafenden Fabian, und so stopften wir dann unsere beiden Räder, den Chariot, 10 Gepäcktaschen und noch etwas Zubehör in ein max. 3 qm Abteil und fuhren so nach Lissabon.
Im Anschluss-IC nach Saboia bahnten sich am Bahnsteig ähnliche Probleme mit den dortigen Bahnhofsautoritäten an, jedoch fuhren wir diesmal erfolgreich die "Ignorierungsstrategie", und als wir schnell alle Klamotten im Zug hatten, begnügte sich der Schaffner schließlich mit dem Hinweis, beim nächsten Mal müssten wir die Räder doch sachgerecht einpacken.
In Saboia - Santa Clara wurden wir dann zu unseren großen Überraschung von Michaela und Berthold empfangen. Sie nahmen uns unser Gepäck ab, welches wir am nächsten Tag nicht mehr brauchen würden und begleiteten uns zur Unterkunft - ein wunderschöner Bauernhof auf dem portugiesischen Lande, herrlich ruhig und traumhaft gelegen, mit Pool, Grill und tollem Ambiente. Nach einer erholsamen Nacht wurden am gestrigen Tage die letzten Kilometer nach Azia ohne Gepäck dann ein Kinderspiel. Stimmt nicht so ganz ;-), denn nach über 50km bergigen, aber traumhaften Strassen, absoluter Hitze, null Schatten und sogar Gegenwind kamen wir bis auf 5km ans Ziel,  übergaben den dann doch noch knütterig gewordenen Fabian ins Auto von Michaela und Berthold und fuhren die letzten km im Eiltempo hinterher. Wir kamen fix und fertig, aber unheimlich glücklich an und sind seither einfach faul, genießen das herrliche Wetter, alle die Tiere hier und melden uns erst in ein paar Tagen wieder...

1 Kommentar:

  1. Herzlichen Glückwunsch an Euch drei.

    Regina&Reinhold

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